Dienstag, 3. März 2009

Tag 79 bis 85, Woche 10

Ihr merkt es vielleicht an der Überschrift. Ab dem nächsten Bericht ändere ich bis auf Weiteres die Gliederung dieses Blogs und fasse mehrere Wochen in einem Text zusammen. Das liegt erstens einfach daran, dass nicht mehr so viel Spannendes passiert, wie am Anfang und ich das Gefühl habe, dass es mittlerweile etwas schwer ist, meinen Erlebnissen zu folgen, weil sie einfach von zu vielen Wörtern begleitet werden. Zur besseren Übersicht jetzt also die kleine Änderung. Außerdem muss sich ein Autor ab und zu mal was Neues einfallen lassen, damit ihm die Leser nicht davon laufen. Neu werden jetzt kleine Überschriften sein, zur besseren Orientierung. Ich weiß eh nicht, ob das hier überhaupt noch jemand liest. Manon tut es, das weiß ich. Plus meine Eltern wären das drei. Hey ihr anderen Schlafmützen, meldet euch mal zu Wort, damit ich weiß, dass ich nicht umsonst so viele Stunden meiner wenigen freien Zeit damit verbringe, Texte zu schreiben, die dann kaum einer liest.


Die Berge sind weiß

Die neue Woche brachte nicht viel Neues. Ich zähle die Wochen und Tage bis Paris. Ich kann es kaum erwarten, nach Berlin zurückzukehren nach so langer Zeit. Mir geht so viel im Kopf herum, wenn ich an den Moment denke, wenn ich in Schönefeld das Flugzeug verlassen werde. Wie wird es sich anfühlen? Ich bin schon sehr gespannt. Das ist neu für mich, dieses Heimkehren. Aber zuerst ist da der Arbeitsalltag und der ist mehr oder weniger der Selbe wie immer. Das Gegenteil stellt dafür das Wetter dar. Nie langweilig und nie gleich. Fast zeitgleich kamen Sylvie und Cathy zu mir, ob ich denn schon gesehen hätte, dass die Berge komplett weiß seien, die sich in einiger Entfernung hinter der Colline auftun. Am Abend zuvor war davon noch nichts zu sehen gewesen. Über Nacht hatte es dort scheinbar dermaßen heftig angefangen zu schneien, dass schon Mitte November auf den Gipfeln alles weiß war.

Im Laufe dieses Arbeitstages kam ich mit Bewohnern im Schlepptau mehrere Male an den Stellen der Colline vorbei, von denen aus man einen tollen Blick auf die Berge hat. Fast jedes Mal blieben die Bewohner stehen, um es sich kurz anzuschauen. So was sieht man hier schließlich nicht sehr oft. Es kam mir jedes Mal wie ein umgedrehtes Pompeji vor, in dem die Leute ehrfürchtig zum Vesuv hochschauen, der Gesprächsthema Nummer eins ist, weil er seit kurzem keine schneebedeckte Spitze mehr hat. Bei hohen Vulkanen ist das kein gutes Zeichen, denn es zeugt von Aktivitäten im Inneren, die den Schnee auf der Spitze schmelzen lassen. Dann ist immer Vorsicht angesagt. Der Vesuv ist kein erloschener Vulkan, aber seine Spitze war das letzte Mal schneefrei, als sein Ausbruch das kleine Städtchen Pompeji vernichtete.

Vulkane gibt es hier keine, aber trotzdem schaut man zu den hohen Bergen auf, die in seltener Pracht in den Himmel ragen. Ich würde gerne wenigstens einmal Skifahren gehen. Die Saison fängt meistens Anfang Januar an, wenn genug Schnee liegt. Aber dieses Jahr scheint das ja deutlich früher los zu gehen. Mal schauen, ob ich das hinkriege. Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt noch Ski fahren kann. War ja erst ein Mal und das ist 6 oder 7 Jahre her. In Süd-Tirol, als Klassenreise. War sehr toll, auch wenn ich drei Tage gebraucht habe, bis die Skier das machte, was ich wollte. Bis dahin war es immer umgekehrt gewesen. Selbst auf einer ebenen Fläche habe ich es hinbekommen, dass sich die Dinger in Bewegung setzten, ohne dass ich mich bewegte. Meistens rutschte ich rückwärts. Und da ich das mit dem Bremsen noch nicht so drauf hatte... Plums eben. Am dritten Tag waren wir schon etwas weiter und auch nicht mehr auf den Babypisten. Und als ich dran war, langsam und immer in Kurven einen kleinen Hügel runter zu fahren, bin ich zu schnell geworden und hatte keine andere Wahl mehr, als am Ende der Piste vor einem kleinen Abgrund vor den erstaunten Augen der anderen elegant abzubremsen und zum stehen zu kommen. So ganz ohne Plums. Coole Sache. Ab da fand ich das Skifahren extrem toll. Wär also mal ein Versuch wert, zu sehen, ob ich es noch kann. Wenn es so ist, wie Fahrradfahren, hab ich kein Problem. Denn das verlernt man ja nie. Sagt man zumindest.


Der nächste Ausflug

Am Donnerstag war es wieder soweit. Diesmal sollte es nach Antibes gehen. Also in genau die andere Richtung, wie die Woche zuvor. Ich fand das Spitze, denn so lernte ich während der Arbeitszeit ein bisschen besser die Gegend kennen. Die berühmte Klappe, die gleich zwei Fliegen schlägt. Madame Roche hatte Guy eine Liste mit Namen der Bewohner genannt, die diese Woche mit sollten. Kurz vor der Mittagspause erschien er dann aber im Centre, wo ich gerade mit Cathy eine Animation am Laufen hatte und sagte mir, dass sich alles geändert habe. Da es ja wieder um 13:30 Uhr los gehen sollte, suchte ich ihn gleich nach der Pause auf, um zu besprechen, wen wir alternativ mitnehmen könnten. Die Liste war schnell erstellt und ich machte mich auf die Suche nach den Bewohnern, um sie zu fragen, ob sie denn überhaupt mitfahren wollten. Bis auf Monsieur I wollten alle der Befragten und nachdem den Schwestern mitgeteilt worden war, wer die Colline für wenige Stunden verlassen würde, konnte es losgehen. Monsieur I ist einer der Künstler der Colline. Über 90 Jahre alt, aber kein Bisschen senil. Ein sehr kluger Mensch, der mir jedes Mal was von seinen Lebensweisheiten mit auf den Weg gibt, aber viel über die Gesellschaft meckert. Gerade bei der Revue de Presse läuft er zu Hochform auf. An sich finde ich das ja nicht schlecht, wenn das mal einer tut, aber irgendwann wünscht man sich dann doch, er würde ab und zu die CD wechseln. Aber er malt ganz fantastische Bilder, die überall in der Colline aushängen. Normaler Weise ist er jemand, der gerne mit auf Ausflüge geht. Diesmal halt nicht.

Das Wetter war absolut spitze, der Himmel war strahlend blau, keine einzige Wolke war zu sehen und in der Sonne war es sehr warm. Fast zu warm für meinen neuen, weißen Wollpulli. Den hatte ich mir bei C&A gekauft. Zusammen mit einer coolen Jeans. Man gönnt sich ja sonst nichts. Und das Beste daran: Wenn man zur Kasse geht und die Bügel vorher nicht abgenommen hat, packen die Verkäuferinnen die mit ein. Absicht oder Dusseligkeit? Egal, ich hatte bei mir in meinem kleinen Schrank nur zwei lächerliche Bügel. Ich wunderte mich zwar, hielt aber brav die Klappe. Neuen Pulli und als Bonus nen Kleiderbügel eingesackt. So geht man erfolgreich einkaufen. Im Schatten war es an diesem Donnerstag allerdings unangenehm kalt, daher war es vielleicht doch die bessere Wahl gewesen, den Pulli anzulassen. Zusätzlich nahm ich meine Jeansjacke mit und so ging es los.

Wir fuhren die gewohnte Strecke des 22er hinunter, bogen vor der Uni rechts ab und fuhren dann zur Promenade des Anglais. Auf der fuhren wir dann immer gen Westen. Vorbei am Flughafen, aber die Strecke kannte ich ja schon von letztem Samstag. Kurz hinter dem Flughafen kreuzt die Schnellstraße einen kleinen Fluss, der, aus den Bergen kommend, im Meer endet und irgendwie in mehrere kleine Rinnsale unterteilt ist. Als ich nach rechts blickte, kam mir das Bild, das sich mir bot, irgendwie bekannt vor. Die hohen Berge, der kleine Fluss, der ins Meer floss, die etwas karge Landschaft. Klingt vielleicht komisch, aber es erinnerte mich total an die Türkei. Der Abschnitt vor unserem Hotel 40 km von Antalya entfernt, in dem Mama und ich im Frühjahr 2006 waren, sah wirklich so ähnlich aus. Weitläufige Landschaft, die Häuser waren hier auch nicht sehr modern, dazu die Hintergrundkullisse mit den Bergen und dem kleinen Flüsschen. Passte alles. Nur die Sprache war anders. Und wenn ich stark genug daran dachte, glaubte ich fast, wirklich dort zu sein.

Wir folgten immer der Küste und irgendwann hinter dem Flughafen und dem Flüsschen erreichten wir das nächste kleine Städtchen. Cagnes sur Mer. Wunderschön, bereits im Vorbeifahren. Die Uferpromenade ist ähnlich wie die in Nizza angelegt, nur irgendwie schöner. Sie war weniger überlaufen und wirkte in dem Moment auch idyllischer. Nicht so international, nicht so groß. Eher ruhig, verträumt und bodenständig. Kann eine Promenade bodenständig sein? Manchmal fallen einem ja bekloppte Wörter ein und man weiß überhaupt nicht, ob sie gerade passen... Der Strand wirkte ebenfalls natürlicher. Nicht künstlich angelegt, für die Touristen. Die Steine sind aber auch hier sehr groß. Aber was ich sah, gefiel mir sehr. Rechter Hand kamen wir wenige Meter hinter dem Stadtkern an der riesigen Pferderennbahn vorbei. Hippodrome de la Côte d’Azur, so heißt es. Wahrscheinlich lassen hier im Sommer die Scheichs ihre Pferde gegeneinander antreten. Um was wetten wir heute? Um deinen kleinen Privatflieger? Um dein Haus? Ganz egal welches. Unglaublich, was sich einem für ein Protz bietet, wenn man Nizza einmal verlässt.

Die Straße verläuft übrigens immer ganz flach, direkt am Meer entlang, im Gegensatz zum Osten von Nizza, in dem wir die letzte Woche waren und wo die Straßen schon mal kleine Höhenunterschiede aufweisen. Und noch besser ist der fast durchgängige Radweg. Zweispurig. Bis zum Flughafen hatte ich den ja schon ausprobiert, aber dass er noch so viel weiter geht, hätte ich nicht gedacht. Dementsprechend viele Skater und Radfahrer waren unterwegs, um das tolle Novemberwetter zu genießen. Was für ein Widerspruch. Die Côte d’Azur macht es möglich. Und ich war mittendrin. In dem Moment fühlte ich mich irgendwie verdammt wohl. Wenn ich zurückdenke, hätte ich wohl nicht erwartet, dass es mir so gefallen würde. Na ja, nicht alles. Vor uns tat sich etwas auf. Noch in weiter Ferne sah man die Konturen eines riesigen Gebäudes auftauchen. Guy sagte, es wäre eins. Hätte er das nicht, ich hätte es für einen kleinen Berg gehalten. Meine Augen sind ja eh nicht mehr die besten. Jaja, das verdammte Alter. Je näher wir meinem Berg kamen, desto deutlicher erkannte ich dann aber doch, dass es das vielleicht hässlichste Gebäude war, das ich hier bisher gesehen hatte. Und das größte. Das Ganze ähnelte mehr einem ganzen Stadtteil. Mit eigenem Hafen. Dessen Einfahrt führt mitten durch das Haus hindurch. Wie ein großes Tor. Es ist ein sehr langes und auch recht hohes Haus. Guy erzählte mir, dass es eine Marina mit angeschlossenen Wohnungen sei. Alles Luxus pur. Hm, wer wird da wohl drin wohnen? Na ja, zu den Pferden ist es ja nicht weit.

Nachdem wir das alles hinter uns gelassen hatten, gelangten wir auf den Abschnitt der Straße, der immer geschlossen wird, wenn das Wetter spinnt. Jetzt wusste ich wieso. Viel trennt die Autos wirklich nicht von den Wellen. Und auch an diesem Tag war es inzwischen recht stürmisch geworden. Wir hielten kurz an. Ich wollte einige Bilder machen. Ich blickte auch einmal zurück. Echte Berge im Hintergrund und im Vordergrund dann das hässliche Teil, das ich für einen dieser Berge gehalten hatte. Auf dem Bild erkennt man gut den Schnee, und auch das ungemütliche Meer. Aber dieses Gebäude zerstört die ganze Landschaft. Wie kann man so was da hinbauen? 70 Prozent der Wohnungen darin stünden übrigens leer, wie Guy mir erklärte. Da wollte sich wohl nur ein durchgedrehter Investor verewigen. Ob der Bedarf solch einen Klotz rechtfertigt, scheint solchen Typen eh egal. Wir fuhren weiter auf der Straße am Meer entlang. Parallel zu uns verlief nun auch wieder die Eisenbahntrasse, die kurz hinter dem Flughafen einen kleinen Knick gemacht hatte, um die kleinen Städte zu umfahren. Zwischen den Ortschaften führt die Trasse dann oft wieder direkt am Meer entlang, immer parallel zur Straße.

Von Antibes hatte ich zum ersten Mal gehört, als ich mir bei studiVZ ein Fotoalbum von Sarah anschaute, die dort in den Sommerferien einmal Urlaub gemacht hatte. Sie ist in meinem Ruderverein und ne gute Freundin von Dario. Sie war zumindest noch in dem Verein, als ich weggegangen bin. Wie auch immer, ich wusste damals nicht, in welchem Land sich Antibes befindet. Und jetzt fuhren wir gerade am Ortseingangsschild vorbei. Gleich dahinter beginnt der Hafen. Inzwischen weiß ich, dass Antibes fast so groß wie Potsdam ist, und es die Schönen und Reichen ungefähr so anzieht, wie die Fliegen das Licht. Dementsprechend auch der Hafen. Warum kommt es mir nur so vor, als müsse man sich einfach die Häfen der Städte an der Côte d’Azur ansehen, um zu wissen, was sich dort für ein Klientel rum treibt. Oder anders ausgedrückt: Sind die Häfen von Monaco und Nizza voll... Antibes hat immer eine offene Hafeneinfahrt sozusagen. Aber man kann es den Reichen nicht mal übel nehmen, hierher zu kommen. Ist eine wunderschöne Stadt. Schon gleich am Anfang begrüßen einen begrünte Mittelstreifen und tolle Springbrunnen, während sich die Sonne am blauen Himmel in deren Wasser spiegelt und die Palmen das Ganze abrunden. Es machte einen extrem gepflegten Eindruck. Dazu muss man sagen, dass Nizza zwar die unbestrittene Hauptstadt der Côte d’Azur ist, sich aber nie zu schade ist, auch mal wie eine normal bürgerliche Stadt zu wirken. Das macht sie vielleicht erst so anziehend.

In dem Moment, in dem wir am Hafen vorbei fuhren, beneidete ich Cathy etwas, an so einem schönen Fleck zu wohnen. Wie war das? Das Gras auf der anderen Seite sieht immer grüner aus? Also sollte ich mich lieber glücklich schätzen, in Nizza gelandet zu sein. Ich behaupte mal, dass ich landschaftlich das herrlichste Projekt von allen 150 ASF-Freiwilligen ergattert habe. Obwohl ergattert da ja irgendwie das falsche Wort ist. Ist aber egal, es ist toll hier, alles andere ist nebensächlich. Auf jeden Fall hat sich Cathy nicht den schlechtesten Ort zum Leben ausgesucht. Antibes hat eine extrem gut erhaltene und restaurierte Altstadt und die alten Festungsmauern sind noch alle intakt. Hinter dem Hafen muss man diese Mauern durch ein relatives kleines Tor passieren, um in die Altstadt zu gelangen. Und die Welt dahinter ist nicht die selbe, wie davor. Kein Protz mehr, kein Luxus und keine Moderne. Nein, hier findet man sich im ersten Moment im 19. Jahrhundert wieder. Bis einem dann ein Mercedes CLS 600 entgegenkommt. Dann weiß man wieder, was Sache ist. Aber trotzdem laufen die Uhren hier anders. Alles scheint langsamer zu gehen. Schnell fahren kann man wegen des knappen Platzes innerhalb der Mauern nicht und die Bäckereien, die sich noch heute in Familienbesitz befinden, sind wie eh und je gut frequentiert. Nichts geht über ein duftendes, noch warmes Baguette. Die berühmte französische Lebensart eben.

Irgendwann verließen wir den alten Teil Antibes’ wieder und der bürgerliche Teil begann, mit normalen Wohnhäusern und großen Supermärkten. Als wir fast wieder außerhalb von Antibes waren, hielten wir an. Wir gingen in ein Strandcafe. Hier war der Strand wunderbar sandig. Von großen Steinen nichts zu sehen. Sollte ich mir merken. Die nächste Badesaison kommt bestimmt. Mit dem Rad bin ich in ner Stunde hier. Wir setzten uns alle in die Sonne, mit den Schuhen im Sand. Ist das geil. Das kann nicht mal das Zeitlos an der Spree toppen. Sorry Berlin. Aber Südfrankreich ist einfach Südfrankreich. Wir bestellten unsere Getränke. Ich nahm wieder die heiße Schokolade. Wird wahrscheinlich jetzt zur Tradition, dass ich bei jedem Ausflug nichts anderes nehmen kann, als das. Und 4 € die Woche kann ich auch noch verknusen. Gewohnt saftige Preise.

Als jeder sein Getränk hatte, lehnte ich mich einfach mal zurück, lies die anderen reden und atmete tief ein. So riecht normaler Weise die Luft, die man im Urlaub riecht. In dem Moment dachte ich nur: Ich bin im bezahlten Urlaub. Geil! Aus einer der großen Musikboxen, die im Sand standen, klang dann Hotel California von den Eagles. Okay, jetzt passte wirklich alles. Außer das mit dem Bezahlen. War der selbe Kampf, wie die Woche zuvor. Meine Stimmung war aber so gut, dass ich nur grinsend meine 4 € auf den Tisch legte und die Sonnenbrille wieder aufsetzte. Als Zahlmeister wurde ich nicht eingestellt. Gut, zum in der Sonne sitzen eigentlich auch nicht, aber es bot sich gerade so toll an.

Nachdem wir die Bewohner alle im Auto hatten und jeder vor- schriftsmäßig angeschnallt war, machten wir uns auf die Rückfahrt. Gegen 17 Uhr waren wir dann wieder in der Colline und ich begleitete zwei der Bewohner in ihre Gebäudeteile. Alle waren sie zufrieden gewesen, einen schönen Nachmittag am Strand verbracht zu haben. Dann wird es sie ja freuen, dass wir das nächste Woche wieder machen, sagte ich dann. Sie sind ein Schatz Simon, kriegte ich dann zu hören. Ja, schrecklich, wenn das so offensichtlich ist. Nein, das meine ich natürlich nicht wirklich so. Ich war noch nie eingebildet, das wird sich hier nicht ändern. Aber ich hatte noch nie so das Gefühl, einen verdammt guten Job zu machen, wie hier. Das darf man doch mal von sich sagen. Es gibt schließlich wenige Dinge, die so eine Herausforderung darstellen, wie eine Arbeit in einem fremden Land zu verrichten. Wenn man dann das Gefühl hat, alles total im Griff zu haben, kann man sich gerne auf die Schulter klopfen.

Mit einem wundervollen Sonnenuntergang war auch diese Woche vorbei und Weihnachten und damit Paris und Berlin rückten mit erstaunlich großen Schritten näher. Mit Cathy rede ich oft darüber und dann sagt sie immer, dass es ja nur noch knappe 4 Wochen seien. Aber nach so schönen Erlebnissen, wie dem Ausflug am Donnerstag, weiß ich gar nicht, ob ich nach Weihnachten traurig sein soll, Berlin wieder verlassen zu müssen, oder ob ich mich freuen soll, wieder an meine wunderschöne Côte d’Azur zurückzukehren. Erst mal muss ich es schaffen, in den wenigen Tagen in Berlin alles unter einen Hut zu kriegen. Mama hatte mich nämlich angerufen und erzählt, dass meine Mannheimer Tanten Gisela und Helga über Neujahr kommen wollen. Vielleicht zu früh, darüber nachzudenken.
Sicherlich werden mich viele Freunde sehen wollen, Geschenke muss ich auch noch kaufen, hier komme ich nicht dazu. Wird weniger entspannend, aber umso einmaliger.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

doch, doch, mein lieber,
ich lese, und zwar mit interesse und vergnügen!
herzliche grüße von luffe

Anonym hat gesagt…

Hallo Simon

Ich melde mich auch mal kurz als Noch-Mitleser. :-)
Stimmt, so ab und an ein Feedback, - damit schreibt es sich sicherlich gleich wieder besser. Ich stelle mir vor, es ist recht unbefriedigend, so ausführlich zu schreiben und dafür keine oder nur wenig Resonanz zu erhalten. Da muss ich mich natürlich auch an meine eigene Nase fassen, aber ich versuche, mich zu bessern. *grosses Indianerehrenwort*

Im Übrigen liest sich dein Blog mit der neuen Gliederung in meinen Augen gut...

Leider sind der eigenen Kreativität beim Bloggen ja durch die Software Grenzen auferlegt, mit denen du dich aber meiner Meinung nach sehr gut arrangiert hast.

Ich denke, du wirst dich sicher auf die nächsten Tage ganz besonders freuen und wünsche dir/Euch viel Spass und vielleicht auch wieder einige neue Eindrücke und Entdeckungen.

Liebe Grüße und einen Knuddler von Britta